Mittwoch, 5. August 2009

Repressionen gegen Anhänger Thich Nhat Hanhs in Vietnam - Hintergründe

Gestern (am 05.08.2009) berichtete AP, dass anscheinend das Ende der Plum-Village-Filiale in Vietnam bevorsteht. Es handelt sich um eine Gruppe von derzeit 379 Anhängern Thich Nhat Hanhs, die seit 2005 auf Einladung des dortigen Abtes im Kloster Bhat Nha lebt.

Bui Huu Duoc, Sprecher des Nationalkomitees für religiöse Angelegenheiten (der zuständigen staatlichen Kontrollbehörde), gab bekannt, der Abt Duc Nghi wünsche den Auszug der Anhänger Thich Nhat Hanhs bis Anfang September und beschuldigte sie, seit Juli 2008 gegen Vorschriften wie beispielsweise die Anmeldung von Kursen verstoßen zu haben. Die Vorwürfe werden bestritten; als eigentlicher Grund wird eine Veröffentlichung auf der Webseite von Plum Village (Thich Nhat Hanhs Zentrale in Frankreich) vermutet, in der im Februar 2008 unter anderem die Abschaffung des Nationalkomitees für religiöse Angelegenheiten und die Auflösung der Religionspolizei vorgeschlagen wurde. Bereits Ende Juni war es zu Ausschreitungen gekommen, als Randalierer auf dem Gelände des Klosters mit Vorschlaghämmern Gebäude beschädigten und die dort lebenden Mönche und Nonnen bedrohten. Zuvor hatten die örtlichen Behörden Strom und Wasser abgestellt sowie die Telephonleitungen stillgelegt. Von Abt Duc Nghi selbst gibt es bislang keine öffentliche Stellungnahme.

Die Kampagne gegen die Anhänger Thich Nhat Hanhs ist nicht der einzige und auch nicht der besorgniserregendste Beleg dafür, dass die Regierung in Hanoi die Zügel ihrer Religionspolitik wieder straffer anzieht. Speziell dieser Vorgang jedoch ist ein deutliches Zeichen für das Scheitern der Kooperation Thich Nhat Hanhs mit dem vietnamesischen Nationalkomitee für religiöse Angelegenheiten und der durch dieses 'Komitee' beaufsichtigten Vietnamese Buddhist Church - der auch Abt Duc Nghi angehört, der Gastgeber der Thich-Nhat-Hanh-Gruppe.

2005 war Thich Nhat Hanh nach längeren Verhandlungen, in denen es u.a. um die Zahl seiner Begleiter und um die Publikation seiner Werke in Vietnam ging, einer Einladung der vietnamesischen Regierung gefolgt und hatte erstmals seit 1966 wieder sein Heimatland besucht. Der Besuch hatte international in den Medien große Beachtung gefunden; vor allem war er ein Thema der vietnamesischen Berichterstattung. Dies war Teil einer Propagandakampagne der vietnamesischen Regierung, die sich um ihr internationales Renommee sorgte. Hintergrund war die heftige internationale Kritik an der religiösen Unterdrückung in Vietnam, die möglicherweise die Aufnahme Vietnams in die Welthandelsorganisation WTO hätte gefährden können.

So hatte im November 2003 das Europäische Parlament eine Resolution wegen der Verletzung der Religionsfreiheit in Vietnam verabschiedet. Im September 2004 hatte dann das us-amerikanische Außenministerium Vietnam wegen besonders schwerer Verstöße als "Country of Particular Concern" im Sinne des International Religious Freedom Act eingestuft. Eine solche Einstufung verpflichtet den amerikanischen Präsidenten, Maßnahmen bis hin zu harten Wirtschaftssanktionen zu ergreifen, wenn binnen einer gesetzten Frist keine Besserung eintritt. Die Einstufung wurde im November 2006 aufgehoben; zwei Monate später erhielt Vietnam von den USA den Status 'Permanent Normal Trade Relations' (PNTR) und am 11. Januar 2007 wurde Vietnam das hundertfünfzigste Mitglied der WTO. Offensichtlich sieht man in Hanoi nun die Zeit gekommen, die Samthandschuhe wieder auszuziehen.

Auf der Agenda von Thich Nhat Hanhs Reise im Jahr 2005 stand auch noch ein weiterer Punkt, der den Wünschen Hanois und möglicherweise auch Thich Nhat Hanhs entgegengekommen wäre - nämlich eine demonstrative und öffentlichkeitswirksame Annäherung der staatstreuen Vietnamese Buddhist Church VBC und der seit 1981 verbotenen und massiv verfolgten Unified Buddhist Church of Vietnam (UBCV). Diesem Vorhaben wurde jedoch seitens der UBCV eine deutliche Absage zuteil. Insbesondere scheiterte der Versuch, Treffen mit den wichtigsten Führern der UBCV zu organisieren. Der damals 87-jährige Patriarch der UBVC Thich Huyen Quang, seit 1982 unter Hausarrest, weigerte sich trotz staatlichen Drucks, Thich Nhat Hanh zu empfangen und ging demonstrativ in Retreat. Ein Treffen mit Thich Quang Do, damals Stellverteter Thich Huyen Quangs und seit dessen Tod im Juli letzten Jahres sein Nachfolger, scheiterte ebenfalls an dessen Weigerung. Grund für die ablehnende Haltung der UBCV-Repräsentanten war nicht zuletzt der Umstand, dass Thich Nhat Hanh bei diesen Treffen von Vertretern der staatstreuen VBC und Funktionären des Nationalkomitees für religiöse Angelegenheiten begleitet werden sollte. Zuvor hatte schon Vo Van Ai, internationaler Sprecher der UBCV und Direktor des in Paris ansässigen International Buddhist Information Bureau (IBIB) den Besuch Thich Nhat Hanhs scharf kritisiert und ihm eine völlige Verkennung der Lage in Vietnam vorgeworfen. Insbesondere sei der Zeitpunkt seiner Reise angesichts der unverminderten Verfolgung der UBCV und des steigenden internationalen Drucks auf die vietnamesische Regierung schlecht gewählt. Er sprach von einem "faustischen Pakt zwischen Thich Nhat Hanh und den vietnamesischen Behörden". In Anbetracht der aktuellen Vorgänge um Bhat Nha scheint sich diese Einschätzung als zutreffend zu erweisen.

So besorgniserregend die Nachrichten aus Bhat Nha sind, es sind Nachrichten, die leider nur wegen der Popularität von Thich Nhat Hanh die ihnen gebührende Aufmerksamkeit in den Medien finden. Ohne verharmlosen zu wollen - es gibt Schlimmeres in Sachen Religionsfreiheit aus Vietnam zu berichten. Wie das IBIB berichtet, wurde am 23. Juli - vor knapp 2 Wochen - Thich Vien Dinh, Generalsekretär der UBCV, verhaftet als er an der Gedenkfeier anlässlich des ersten Todestages von Thich Huyen Quang teilnehmen wollte. Patriarch Thich Quang Do sowie die Vorsitzenden von 20 Provinzkomitees der UBCV konnten gar nicht erst anreisen. Teilweise stehen sie wie Thich Quang Do unter Hausarrest, teilweise wurden Pagoden von Polizisten umstellt, um führende UBVC-Mitglieder an der Abreise zu hindern. Thich Vien Dinh war einer der Wenigen, die es geschafft hatten, in die Provinz Binh Dinh zu reisen. Seit zwei Wochen gibt es keine weiteren Nachrichten von ihm.

Die United States Commission on International Religious Freedom (USCIRF) hat im Mai diesen Jahres dem US State Department erneut empfohlen, Vietnam als "Country of Particular Concern" einzustufen - wie jedes Jahr seit 2001. Eine Delegation dieser Kommission hatte am 16. Mai den seit mittlerweile 27 Jahren unter Hausarrest stehenden Thich Quang Do aufgesucht und sich über die Lage der UBCV informiert.





2 Kommentare:

  1. Fakt:
    1. Vo Van Ai + Faulkner, "Lautsprecher" der Vietn. KP (IBIB mit Sitz in Paris): Sind Agent der NED (USA), und gleichzeitig Agenten der Vietn. Stasi. BBC Sender gehört dazu.

    2. Thich Quang Do + Thich Don Hau + Thich Tri Quang + Thich Vien Dinh + Thich Nhu Dien, Thich Nhat Hanh+Cao Ngoc Phuong und und sehr viele (falscher) "Mönche u.Nonnen" der sogenannt "UBCV" sind komplett Agenten der Vietn.Stasi (Roten KP Partei Mitglieder). Die wirkliche Mönche der UBCV sind längst ( seit 1964 - 1965 )durch Stasi mit Gewalt getötet, "mundtot" gemacht und beseitigt worden!!! Beweiss??? (u.a. Tet Fest - Offensiv 1968 und Massaker in Hue 1968 ist Thich Tri Quang, Thich Don Hau, die Kommunisten in Mönchensgewand, die wichtigsten Mit-Täter der Massaker : über 5327 Hues Bewohner sind durch "Viet Cong" gewaltsam getötet worden, darunter sind auch 4 deutsche Ärzte).
    Thich Nhat Hanh sollte hier, "in Ausland-Vor Ort" das Ganze Übeltaten der KP vor die Welt, in Ausland verharmlosen, verfäschen und vertuschen...
    Über 3 Millionen vertrieben Ausland-Vietnamesen durch die vietn. Kommuunisten sind keinen Beweiss???????????????

    3.Das ganze "Theater" rundum "Freiheits Kämpfer" und "Religöse Unterdrückung" mit der "UBCV" sind komplett von der Vietn.Stasi inszeniert worden. Diese "Kirche" wurde auf Befehl und "didaktisch" der KP mit einem "leidvollen Gesicht", mit allem Mittel "am Leben gehalten"(düfen, müssen). Aber alle die wirklichen Freiheitskämpfer sind mundtot, verhaftet, getötet worden. Über sie dürfen kaum Leute erfahren!Sie haben kaum die Möglichkeit von der Welt gehört zu werden , als die "Bekannte Schauspieler" der Stasi wie Thich Quang Do, Thich Nhat Hanh, "Priester" Nguyen Van Ly, Do Nam Hai, Le Thi Cong Nhan...., sehr viele, alle sind Körder eines großes Netzes...

    4.Der Bat Nha Kloster ( "Prajna Kloster"- "Vorfall") in Süd-Vietnam von Thich Nhat Hanh ist noch mals eine scheinbar perfekte inszenierte Theatherstück der Stasi und Nhat Hanhs Verbände. Dafür, 400 "Agenten Mönche" dürfen nach Ausland "legal" geschleust werden dürfen.(200 sind bereits in Thailand verschanzt, einigen sind bereits in Waldbröll-Deutschland "runtergekommen"). Sie sollen u.a. die Ausland-Vietnamesen "Vorort" "effizienter" einen Mundtot zu erzwingen. Das ganze kann nur die "intellektueller Westler" die Augen zubinden, nicht aber die Ausland-Vietnamesen.

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  2. THICH NHAT HANH – EIN KP AGENT IM MÖNCHSGEWAND UND DIE BLUTSPUREN DER VERBRECHEN DER „UNIFIED BUDDHISTIC CHURCH OF VIETNAM“
    ODER WIE DIE VIETNAMESISCHE KOMMUNISTISCHE PARTEI
    DEN BUDDHISMUS ALS MACHTINSTRUMENT AUSNUTZT.
    (Teil 1.)

    http://vn-buddhist.blogspot.de/2012/08/thich-nhat-hanh-ein-kp-agent-im_28.html

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